Geschätzte Leserinnen und Leser
Wer erinnert sich noch an Kodak, den Konzern, der einst Marktführer in Sachen Fototechnologie war? Diese ehemals so erfolgreiche Traditionsfirma musste 2012 Insolvenz anmelden, aufgrund fataler Fehler: Sie investierten nahezu ausschließlich in analoge Technologien, verschliefen die Digitalisierung und entschieden sich zu spät für einen Wandel. War der Konzern zu zaghaft in den Entscheidungen? Saß er einem Halo-Effekt auf? Oder unterschätzte er schlicht und ergreifend die Trendwende zur Digitalkamera? Womöglich hätte der Technologieriese dieses Desaster vermeiden können, wenn er die eigenen Entscheidungen hinterfragt hätte.
Daniel Kahnemann, der US-amerikanische Psychologe und Wirtschaftsnobelpreisträger, meinte in einer Ausgabe des Harvard Business Managers: „Unternehmen, die gezielt gegen verzerrte Wahrnehmung vorgehen, erzielen um sieben Prozent höhere Renditen.“ Sieben Prozent! Das sind sieben Gründe, um verstärkt auf die Entscheidungsprozesse der Teams in Ihrem Unternehmen zu blicken. Denn gerade da, wo viele Köche hantieren, passieren häufig Denk- und Wahrnehmungsfehler, die zu falschen Entscheidungen führen. Da hört man etwa: „Jetzt haben wir schon so viel in das Produkt X investiert – wir können jetzt nicht einfach aufhören.“ Falsch! Würden Sie etwa weiter Wasser in ein Fass schöpfen, das nach dem Eingießen von fünf 10-Liter-Eimern immer noch leer ist? Wohl eher nicht. Sie würden eine kostengünstige Lösung suchen. Auf Unternehmen bezogen: Was nützt es, weiter in ein Produkt zu investieren, das sich nicht verkauft? Das Geld ist sowieso ausgegeben, und der Betrag wird nicht geringer, wenn Sie an dem alten Plan festhalten und noch mehr Geld hinterherkippen. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Um solche Szenarien von vornherein zu vermeiden, gibt es eine Checkliste, die Entscheidungen in Teams etwas leichter gestaltet und solchen Wahrnehmungsverzerrungen und Denkfehlern vorbeugt. Die Liste stammt ebenfalls von Daniel Kahnemann und seinen Mitstreitern. Mit ihr können Sie künftig ohne langes Nachdenken hinterfragen, ob Ihr Team einem Irrtum aufgesessen ist oder ob eine Entscheidung in die richtige Richtung geht. Testen Sie selbst und hinterfragen Sie geschäftsentscheidende Entschlüsse:
Grundsätzliche Fragen
1. Gibt es Eigeninteressen der Teammitglieder?
2. Hat sich das Team in seinen Vorschlag verliebt?
3. Gab es abweichende Meinungen im Team?
Fragen an die Teammitglieder
4. Benutzen wir die falschen Analogien?
5. Wurden glaubwürdige Alternativen erwogen?
6. Würden wir in einem Jahr genauso entscheiden?
7. Wissen wir, woher die Zahlen stammen?
8. Gibt es einen Halo-Effekt?
9. Orientieren wir uns zu sehr an früher?
Abschliessende Fragen
10. Ist das Basisszenario zu optimistisch?
11. Ist das Negativszenario schlimm genug?
12. Ist das Team zu vorsichtig?
Eine ausführliche Checkliste sende ich Ihnen gerne per Mail: Einfach den Link anklicken pr@peter-regli.ch und senden drücken. So kommt die Checkliste fast automatisch zu Ihnen.
Ich wünsche Ihnen gute Entscheidungen!
Ihr Peter Regli