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Schlafen bringt Sie an die Weltspitze!

Gut geschlafen?

Kategorie:
Gesundheit

Geschätzte Leserinnen und Leser

Den heutigen Blogbeitrag verdanke ich zu einem guten Teil meiner tollen Kollegin Sandra Jost. Wir haben das Thema für einen Newsletter im Rahmen eines BGM Projektes aufbereitet. Es ist ein Thema das uns alle betrifft: das Schlafen.

Die Antwort lautet meist: „Ja“ und dann ist es auch schon wieder vergessen. Schlafen ist selbstverständlich. Abends hinlegen, Augen zumachen, runterfahren und am nächsten Tag wieder aufstehen. Erst, wenn es mal nicht so gut funktioniert mit dem Ein- oder Durchschlafen widmen wir der Beschäftigung, der wir im Schnitt täglich sieben Stunden nachgehen, wirklich Aufmerksamkeit. Dabei ist es die einzige Tätigkeit, die wir so lange am Stück und im Idealfall ohne Unterbrechung ein Leben lang durchführen! Warum?

Ende der 80-er Jahre hat Allan Rechtschaffen versucht, eine Antwort zu finden. Anhand eines Experimentes mit Ratten belegte er, dass Tiere und Menschen ohne Schlaf nicht auskommen. Nach rund 2 ½ Wochen, in denen die Ratten stets wachgehalten wurden, sind sie gestorben. Diese Erkenntnis ist aus heutiger Sicht nicht neu, doch warum genau ist Schlaf überlebenswichtig?

Geringerer Energieverbrauch

Ist Schlafen eine evolutionsbedingte „Maßnahme“ unseres Körpers, um Energie zu sparen und nicht so häufig essen zu müssen? Schließlich war es früher in der Steinzeit anstrengend und gefährlich, die nächste Mahlzeit zu besorgen. Im Tierreich gibt es sogar einige Spezies, die den Schlaf nutzen, um den nährstoffarmen Winter zu überstehen.

Aus naturwissenschaftlicher Sicht ist, diese Art den Schlaf zu nutzen, für den Menschen jedoch unwahrscheinlich: Ja, unser Organismus fährt in der Nacht auf Sparflamme. Doch die Biologin Isabella Cappellini hat errechnet, dass Menschen in acht Stunden gerade mal so viele Kalorien weniger verbrauchen, wie eine Tasse Milch enthält. Das sind ca. 150kcal in einem Glas Milch mit einem Fettgehalt von 3,5%. Das verbrauchen wir ungefähr, wenn wir 20 Minuten zügig (20-25km/h) Fahrrad fahren. Um Energie zu sparen ist Schlafen nicht sonderlich ökonomisch und in Zeiten des Hungers oder um den Winter zu überbrücken, ist es erst Recht keine Lösung. Ist Schlafen also reine Zeitverschwendung?

Sicher ist, dass in dieser Ruhephase Eiweisse auf- und freie Radikale, die Zellen im Körper schädigen, abgebaut werden. Der Organismus erholt sich. Schlaf ist sozusagen das tägliche, natürliche Wellness-Programm für unseren Körper. Doch das ist nicht der wichtigste Grund für die Auszeit. Auch dem Gehirn tut es gut: Während des Tiefschlafs werden unsere Erinnerungen, die tagsüber vorerst im Kurzzeitgedächtnis zwischengespeichert werden, im Grosshirn abgelegt. Probanden, die während der Nacht vom Tiefschlaf abgehalten wurden, konnten sich am nächstens Tag beispielsweise schlechter an Vokabeln erinnern. Die Folge: Ohne Schlaf – kein Gedächtnis.

Der Neurowissenschaftler Giulio Tononi widerspricht allerdings der These vom reinen Speichern. Er geht davon aus, dass Schlaf auch zum Löschen dient. Während des Tages werden ganz viele Nervenverbindungen aufgebaut. Im Schlaf werden diese wieder ausgedünnt, um zu verhindern, dass unser Gehirn „überhitzt“. Er nimmt an, dass sich Speichern und Löschen ergänzen. Es ist also eher eine Sortierung der Gedanken und Erlebnisse.

Zu diesen zwei Thesen gesellt sich ganz munter eine dritte: Wir schlafen, damit wir weniger Zeit haben, Unsinn anzustellen! Das ist die Meinung von Schlafforscher Jerry Siegel. Wer einen Teil des Tages bewusstlos verbringt, hat weniger Gelegenheit Fehler zu machen, und das wiederum sei evolutionsbedingt notwendig fürs Überleben.

Schlafdauer von Profisportlern

Die Schlafdauer von Profisportlern (Quelle: Tenger/Frick 2014, Die Zukunft des

Schlafens. www.gdi.ch/schlafstudie)

Zu wissen, wozu Schlaf gut oder auch nicht gut ist, nützt beim Umsetzen noch recht wenig. Die interessantere Frage ist: Warum schlafen wir in der einen Nacht gut und in der nächsten mit vielen Unterbrechungen oder vielleicht gar nicht?

Die Schlafforscher gehen davon aus, dass jeder dritte Mensch Schlafprobleme hat. Vor allem das Durchschlafen bereitet meistens Probleme. Treten sie dauerhaft auf, sollten die Tipps zur Schlafhygiene besonders beachtet werden – dazu nächste Woche mehr.

Was machen Gut-Schläfer besser als Schlecht-Schläfer?

Professor Ingo Fietze, Leiter des Schlafmedizinischen Zentrum sder Charité Berlin, meint, dass die Gut-Schläfer schlicht Glück haben. Schlafstörungen liegt, wie den vielen Krankheiten, eine genetisch bedingte Ursache zugrunde: Die einen haben sensible Haut, die anderen einen sensiblen Magen und dann gebe es noch die mit einem sensiblen Schlaf. Diese genetische Ursache allerdings zu heilen, ist (noch) nicht möglich. Medikamente sind eine Möglichkeit, den Schlaf zu beeinflussen, aber aufgrund der Gefahr einer Abhängigkeit ist da Vorsicht geboten. Interessanterweise wiederspricht Ingo Fietze der These, dass jeglicher Elektrosmog (beispielsweise TV im Schlafzimmer) schlafstörend wirkt. Er geht sogar davon aus, dass es durchaus eine beruhigende Wirkung auf Menschen haben kann, wenn sie leise „berieselt“ werden. Wovon er jedoch dringend im Schlafzimmer abrät, sind PC, Notebooks und Tablets. Das Licht dieser elektronischen Geräte hat einen Blauanteil, der im Verdacht steht, den Melatonin-Rhythmus (das Schlafhormon) zu verschieben, was dazu führt, dass wir nicht einschlafen können. Allerdings ist das noch nicht wissenschaftlich belegt.

Nicht jede durchwachte Nacht bedeutet jedoch ein ernstes Schlafproblem!

Je weniger Stress Sie sich selber mit dem Schlafen machen, desto einfacher fällt Ihnen auch der Umgang damit. Es gibt Nächte, in denen nicht so gut geschlafen wird, weil

  • der Vollmond zu hell und störend ist,
  • mich die Arbeit beschäftigt,
  • ich Alkohol getrunken habe,
  • ich nicht müde oder erschöpft (genug) bin,
  • oder ein üppiges Abendessen verdaut werden muss.

Wichtig zu wissen: Es gibt verschiedenste Arten von Schlafstörungen.

  • Probleme beim Einschlafen
  • Durchschlafschwierigkeiten
  • Parasomnien, also verschiedene Formen des Schlafwandelns
  • oder Atemstillstände während des Schlafens, sogenannte Schlafapnoe.

Testen Sie, ob bei Ihnen eine ernsthafte Schlafstörung vorliegt. Hier geht‘s zum online-Test.

Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Schlaf.

Ihr Peter Regli

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